Vanlife, Zelten und Co. - Ist Wildcamping in Deutschland erlaubt?

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Ich plane ja schon ziemlich lange mit meinem Freund und meinen Hunden Urlaub im Van, beziehungsweise im Wohnmobil Urlaub zu machen. Allerdings will ich nicht auf den Vanlife Trend aufspringen, der derzeit anscheinend - wohl auch Corona bedingt - grassiert. Mit Vanlife ist übrigens das dauerhafte Leben in einem Bus beziehungsweise Wohnwagen oder Wohnmobil gemeint. 

Ich mag es einfach, ein festes Dach über dem Kopf und einen Ort - sozusagen ein Basecamp - zu haben, zu dem ich immer wieder zurückkehren kann. 

 

Da wir ja momentan coronabedingt eher zu Hause bleiben sollten, habe ich mir gedacht, warum beschäftige ich mich nicht zumindest virtuell damit und starte eine Blogreihe zum Thema Urlaub mit dem Van, mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen. Beginnen will ich mit dem Thema „Wildcamping in Deutschland“. 


Ist Wildcamping in Deutschland erlaubt? 

 

Kleiner Spoiler vorneweg: Wildcamping ist in Deutschland, wer hätte es gedacht, natürlich verboten. Denn leider sehen wir Deutschen das Thema nicht ganz so entspannt wie beispielsweise unsere skandinavischen Nachbarn. Aber das heißt nicht, dass es nicht doch legale Wege gibt, um Freiheit ohne Campingplatz und Co. zu genießen. 

Generell gilt, dass man sich rücksichtsvoll verhalten sollte, der Natur und den Mitmenschen gegenüber. Das heißt vor allem, die Gegend nicht zu vermüllen, kein offenes Feuer zu machen und laute Musik zu spielen. Außerdem soll man sein Abwasser nicht in der Natur entsorgen. Umweltverschmutzung ist nämlich einer der Gründe, warum Wildcamping in Deutschland untersagt ist. Natürlich sollte man auch nicht mit einer Gruppe von 20 Personen anrücken. 


Absolute Tabuzonen sind Naturschutzgebiete, Reservate, Landschaftsschutzgebiete und Nationalparks. Das gleiche gilt übrigens auch für die deutschen Küstengebiete. Deswegen ist beispielsweise Übernachten am Strand und in den Dünen verboten. 

Außerdem ist das sogenannte Befahren von landwirtschaftlichen Nutzflächen untersagt. Für mich versteht es sich allerdings von selbst, dass ich nicht auf einem Acker parke. Ebenso ist es für mich selbstverständlich, so zu parken, dass ich niemand anderen behindere, beispielsweise auf Waldparkplätzen oder ähnlichem. 


Ein bisschen Wildcampen geht allerdings 

 

Grundsätzlich erlaubt ist das sogenannte Lagern beziehungsweise Notlagern in Deutschland. Das heißt, man darf für 10 Stunden an einem Ort stehen, um die „Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen“. Steht man also für eine Nacht auf einem Parkplatz, wird kaum jemand etwas sagen. Das heißt aber auch, dass man keine Campingaktivitäten nachgehen darf wie Markise ausfahren, Stühle und Tische aufstellen oder den Grill aufzubauen. Man sollte auf gar keinen Fall den Eindruck erwecken, dass man länger am Ort verweilen möchte. 

Außerdem empfiehlt es sich, so spät wie möglich „anzureisen“ und so früh wie möglich wieder „abzureisen.“ Ich persönlich würde dazu noch stark frequentierte Parkplätze meiden oder welche, die im genauen Sichtfeld von Häusern oder ganzen Wohngebieten liegen. 

Ein Tipp ist die App Park4Night. Dort bekommt man Parkplätze und ähnliches angezeigt, wo man eine Nacht stehen kann. Allerdings sollte man Parkplätze meiden, auf denen schon vier oder fünf andere Wohnmobile oder Vans stehen. Ich würde mich immer für die abgeschiedene Variante entscheiden. 


Das hat auch einen guten Grund: Aufgrund der aktuellen Covid Beschränkungen ist Vanlife beziehungsweise Wohnmobillife unglaublich beliebt geworden. Dadurch hat natürlich auch das Wildcamping exorbitant zugenommen. Nur leider verhalten diese Menschen sich nicht immer so, wie man sich das vielleicht wünscht. Da werden Parkplätze zugemüllt, landwirtschaftliche Flächen befahren, wilde Lagerfeuerstellen errichtet und und, und.. Dagegen machen die Kommunen und betroffenen Landkreise - meiner Meinung nach völlig zurecht - mobil und kontrollieren verstärkt. Nehmen wir doch alle ein bisschen Rücksicht - dann klappt‘s auch mit dem Wildstehen beziehungsweise Wildcampen. 

 

Eine rechtliche Grauzone ist übrigens das Biwakieren, das heißt, ohne Zelt draußen zu übernachten. Bis jetzt gibt es dafür keine genaue gesetzliche Regelung. Das ist mir persönlich aber dann doch etwas zu gruselig. 

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